{{{http://www.fr-aktuell.de/...t0009L.htm Der Erleuchtete
Ein Abend für die Kinder des Regenbogens: Prince eröffnet seine Deutschland-Tournee in Frankfurt

Von Elke Buhr
Klein ist er, das wusste man. Immer noch so schlank, mit 44 Jahren, und auf eine sehr elegante Weise drahtig. Prince hat sich seines grauen Mod-Anzugs entledigt und trägt nun weiß. Weiß ist sein Hemd mit dem dandyhaft hochgeschlagenem Kragen unter dem schwarzen Schopf, es ist weit aufgeknöpft - wie die Haut darunter beschaffen ist, können die vielen erhitzten Menschen in der Halle nicht sehen, aber die Erinnerung an den schmalen, nackten Körper auf den Plattencovers aus den Achtzigern genügt, um es zu ahnen. Weiß ist die enge Hose, die die schnellen Schritte des Musikers elastisch umfängt. Und weiß, glitzernd und mit Fransen behängt sind die hohen Stiefel, die immer wieder - Standbein, Spielbein, angedeuteter Hüftschwung - auf den erhöhten Podesten rechts und links von der Bühne zu stehen kommen: gleichzeitig Fetischobjekt und das richtige Schuhwerk zum Aufstieg in das Reich der Engel. Und wieder erinnert man sich: Wenn Prince auf dem Cover von Lovesexy nichts als das Kreuz auf der nackten Brust seines aufreizend feminin drapierten Körpers trug, dann war das alles andere als blasphemisch gemeint. Und an diesem Abend gut 15 Jahre später geht es um nichts weniger als die Synthese von Sex und Erleuchtung. Das Ziel ist Weltrettung durch Party; bewiesen wird die unendliche Liebe Gottes, das Mittel dazu ist der Versuch von grenzenloser Funkyness.}}}

Aber vielleicht sollte man die Sache zunächst etwas profaner angehen. Dann wäre als Ziel der aktuellen Europa-Tour von Prince, deren Deutschland-Teil am Sonntag in Frankfurt begann, zunächst einmal nur die Promotion seines neuen Albums zu nennen. Oder noch einfacher: es geht darum, die Frage zu beantworten, von der man nicht einmal mehr weiß, ob sie überhaupt noch jemand stellt: Was macht eigentlich Prince?

Die achtziger Jahre waren das letzte Jahrzehnt vor der finalen Zersplitterung des Popuniversums in viele Einzelteile von HipHop bis Techno, und Prince war neben Madonna und Michael Jackson einer der drei Megastars. Während Madonna sich bislang in der unübersichtlichen Poplandschaft von heute halten konnte, indem sie immer neue Stile aufsog, schien Prince, ähnlich wie Michael Jackson, vor lauter paranoider Exzentrizität verschwunden zu sein. Er überwarf sich mit seiner Plattenfirma Warner, entzog sich dem Business durch Namenswechsel und war schließlich nur noch der, der früher einmal Prince gewesen war, ohne genau zu wissen, was sich hinter den abgelegten Masken verbergen sollte. Erst 1999 lief sein Vertrag mit Warner aus, Prince Rogers Nelson war wieder Prince und als Chef von NPG Music sein eigener Herr - aber längst kein Chartbreaker mehr. Sein jüngstes Album Rainbow Children vom Januar diesen Jahres vertreibt er vor allem über die Homepage seines Labels; in Deutschland ist es nur als Import zu bekommen.

Rainbow Children ist eine sorgfältig durchkomponierte Reise durch eine mystische Welt, von einer geheimnisvollen, tiefen Stimme geleitet. Diese Stimme, und mit ihr der Titelsong der Platte, eröffnet auch das Konzert dieser "One Night Alone with Prince"-Tour und gibt den Ton für den Abend vor: Höret zu, Regenbogenkinder, es geht zu Gott. Den Treibstoff aber, mit dem sein Raumschiff zu den Sternen steigen will, findet Prince, Sohn eines schwarzen Jazzmusikers und einer weißen Sängerin, mehr denn je in der Tradition der schwarzen Musik.

Jazzig rieselt es aus dem gläsernen Kasten des Schlagzeugers, der Bass wird zart gezupft, die Bläser lassen die Luft vibrieren. Prince, noch im Schatten, lässt das Publikum Maceo Parker begrüßen, James Browns Lieblingssaxophonisten, dazu Greg Boyer und die Niederländerin Candie Dulfer: seine "New Power Generation" agiert als All Star Band mit Halbgott in ihrer Mitte. Vom sicheren Boden des Jazz und vor allem des Funk tastet sie sich in den folgenden Stunden in alle Bereiche vor: Rock von straight bis psychedelisch, Soul, und den harten, trockenen Clubsound der Hits aus den Achtzigern. Das elektronische Soundexperiment, für das Prince einmal durchaus zu haben war, wird dabei konsequent ersetzt wird durch den warmen Atem der Bläser und die Hendrix- artigen Exzesse auf der Gitarre.

Prince ist alles an diesem Abend: koketter Musical-Star, der im Liegen die Beine über einander schlägt, und Rock-Poser, der die Gitarre wie ein Maschinengewehr anlegt. Er ist der Verführer, der vom weichen Falsett unversehens in ein Kreischen verfällt, das direkt in den Bauch geht - oder tiefer. Er ist der Profi-Entertainer, der Fans aus dem Publikum zum Tanzen auf die Bühne holt und mit halb erbaulichen, halb zynischen Sprüchen bedenkt - und dann mit herrischer Geste wieder wegschickt.

Seine alten Hits bringt er so souverän, wie er das Instrument wechselt oder die Band dirigiert: Nicht nostalgisch, sondern spielerisch. Normalerweise spiele er "Purple Rain" nicht, sagt er, und dann spielt er es doch, mit gänzlich unverbrauchter Stimme, dieses sentimentale Exemplar eines vergessenen Genres namens Rock-Ballade - und er nutzt den Enthusiasmus des Publikums, um wieder einmal seine Botschaft zu verkünden, nämlich Gottes Liebe, die alle Menschen gleich mache. Wenn er dann "Pop Life" und "Nothing Compares 2 U" aus der Hitkiste zieht, lässt er klug das Publikum die unangenehme Arbeit machen: Sie müssen den Refrain selbst singen. Und während man noch darüber staunt, wie heutig die urbane Apokalypse über Aids und Amokläufer "Sign of the Times" klingt, lässt er sie mittendrin in einem Sumpf aus Gitarrensound versinken. In der zweiten Hälfte des Konzerts setzt er sich ans E-Piano, haucht und stöhnt ein Medley aus seinen Balladen, und seine Finger lassen die Töne durch den Raum fliegen wie glitzerndes Konfetti. Und am Ende scheinen all diese Facetten möglicher Pop-Star- Haltungen in dem einen Grundprinzip der Gospel-Messe aufzugehen: Er singt vor, das Publikum antwortet, ein nicht enden wollender Dialog.

Dass dieser Dialog aber so unerschöpflich ist, dass Prince eben nicht in der Reproduktion seiner alten Hits erstarrt, obwohl er so viele von ihnen spielt, liegt an seinem unbedingten Bekenntnis zur Tradition des R&B. Die Präferenz gilt dem Musiker und seiner Virtuosität, nicht der vergangenen Chartgröße - und die alten Hits sind lebendige Standards.

Tour: 16. Oktober Hamburg, 19.Oktober Berlin, 27. Oktober Oberhausen.

Great Review!

thanx Funkenstein

Oh God.

...not that this review isn't positive, but it has this typical style of serious german newspapers.

I think its a great rewiew, written from somebody who is no prince-fan. But you can feel that is was a fantastic show, even for somebody who knows nothing about the history, the music and the life from prince, like the "FR".

No doubt, this was the highlight of the year. Thank you you sooo much for this event, i am proud to be a prince-fan, i'm still high, so high...

I agree, it's a great review. I am glad that I could visit this concert - what a fantastic evening. This is the best band Prince ever had and the man himself was in great form that night. What I kept in mind was that short sequence where Prince imitated Bono's (U2) dancin style for a couple of seconds, that looked sooo funny! When he played "the ladder", "sign o' the times" or "anna stesia" you could feel love and harmony in the room. He's still No.1!

!!!

Y2J said:
I think its a great rewiew, written from somebody who is no prince-fan. But you can feel that is was a fantastic show, even for somebody who knows nothing about the history, the music and the life from prince, like the "FR".

No doubt, this was the highlight of the year. Thank you you sooo much for this event, i am proud to be a prince-fan, i'm still high, so high...

!!!

that's right!!! i'm still high, too!
he really tore off the roof in that building!!!
i saw him in 88, 92, 93, 98 and this was the best concert i've ever been to! it was absolutely perfect, much better than the U.S. leg of the tour. it's sad though, he's going to release the U.S shows as cd's. it would have been defenitly better to tape some of the european highlights!
germany, u can expect the best for the upcoming shows!
although it'll be hard to beat the frankfurt-show!
i'm loking forward to berlin and oberhausen.
hope he's doing some aftershow!

long live the new power genearation! it was off the hook, and one of my best shows i had in my life (regadring prince) - it was even a moment i will never 4get, cos i was one of the lucky ones (somebody might say a exhibitionist) who even danced on stage - yes, the man with silver shoes - prince adressed on me as i "entered" the sage and stopped playing guitar while saying: ahh, ah, look @this silver shoes, hey u! start dancing NOW! i will never 4get that in my life - great fun/k!

I have a english version of this review on my site... as the translation was done via a computer program the results are either funny or surreal.. an example:

"The narrow pair of pants that elastically encircle the fast steps of the musician, is white"

classic stuff!!

So I'm asking if anyone knows any more links to non-english reviews I can add to the site I shall be very grateful!

Thank You

TheSkinMechanic said:

well, shure, here we go:
http://de.news.yahoo.com/...30akv.html

not a bad review either...

purplefab said:

Hey PurpleFab,

saw you on stage ... we also talked a bit at the afterparty ... see u in berlin - cos - IT AIN´T OVER !!! (As U know...)

hey - can some1 pls. translate this

SOULPOWER??? help were R U???

but tankxxx[xxx] anyway Funkenstein99

purplefab said:

thanx

purplefab said:

Why thank u very much purplefab... I'm putting it up now

hm... maybe just repeating stuff, but here is the full setlist from frankfurts gig:

Frankfurt setlist

TRC
Pop Life
Xenophobia
Money don't matter 2nite
The work
Purple rain
1+1+1=3 (incl. housequake + rollercoaster)
Sign Of The times
Take me with u
Raspberry beret
Everlasting now

Piano medley
Adore
The most beautiful girl in the world
Condition of the heart
Diamons and pearls
Delirious
Beautiful ones
Nothing compares 2 u
The ladder
Starfish and coffee
Sometimes its snows in aprils

Days of wild
Peach/It ain't over

Anna stesia

ah well, there is another one (i do collect it as well, as i was a luckyly witness):

http://www.rhein-main.net..._overview=

(copy & paste it)
it ain't over

Hehe. I plugged this into the Sherlock translator in Jaguar (new Mac OS). Pretty funny:

From Elke Buhr small he is, knew one. Still so slim, with 44 years, and in a very elegant way drahtig. Prince got rid of of its grey Mod suit and carries now white. White is its shirt with the dandyhaft high-struck collar under the black tuft, it is far unbuttoned - like the skin under it is constituted, can many humans heated up in does not resound not to see, but the memory of the narrow, naked body on the Plattencovers from the Achtzigern is sufficient, in order to suspect it. White is the close trousers, which clasp the fast steps of the musician flexibly. And white, glitzernd and with fraying the high boots, which again and again - support leg, play leg, suggested Hueftschwung, are behaengt - on the increased landings on the right of and left from the stage to stop: at the same time Fetischobjekt and the correct footwear to the ascent into the realm of the angels. And again one remembers: If Prince on the Cover of Lovesexy nothing when the cross on the naked chest of its up-attractive feminine draped body carried, then the everything else was meant as blasphemisch. And in this evening well 15 years later it concerns nothing fewer than the synthesis from Sex and illuminating. The target is world rescue by party; the infinite love of God, the means for it is proven is the attempt of boundless Funkyness.

But perhaps one should turn on the thing first somewhat more profanely. Then would be as target of the current European route of Prince, whose Germany section began on Sunday in Frankfurt to call first of all only the graduation of its new album. Or still more simply: it does not concern to answer the question from one even the more white whether it places at all still someone: What actually makes Prince?

The eighties were the last decade before final splintering of the Popuniversums into many individual parts from HipHop to Techno, and Prince was beside Madonna and Michael Jackson of one of the three of megastar. While Madonna could hold itself so far in the unclear Poplandschaft from today, by up-sucking always new styles, Prince, similar as Michael Jackson seemed before loud paranoider eccentricity to have disappeared. It over-threw itself with its disk company Warner, extracted themselves from the Business by name changes and was finally only that, which had been in former times once Prince, without knowing exactly, what behind the stored masks hide itself should. Only 1999 ran out its contract with Warner, Prince Rogers Nelson were again Prince and as a boss of NPG Music its own gentleman - however no more Chartbreaker lengthens. He drives its youngest album out Rainbow Children from January this yearly particularly over the homepage of his label; in Germany it is to be gotten only as import.

Rainbow Children is led a carefully through-composed journey by a mystische world, from a mysterious, deep voice. This voice, and with it the Titelsong of the disk, open also the concert of these "One Night alone with Prince" route and gives the tone for the evening: Listen, rainbow children, it goes to God. , Prince, son of a black jazz musician and a white singer, finds the fuel however, with which its spaceship wants to rise to the asterisks more than ever in the tradition of the black music.

Jazzig rieselt it from the glaesernen box of the schlagzeugers, the bass is pulled, the blaeser lets air tender vibrate. Prince, still in the shadow, lets the public Maceo Parker welcome, to James Browns favourite saxophonists, in addition Greg Boyer and the Dutchwoman Candie Dulfer: its "new power generation" acts as ALL star tape with half God in their center. From the safe soil of the jazz and above all the radio it gropes along in the following hours into all areas forwards: Skirt of straight to psychedelisch, Soul, and the hard, dry sound of club of the hits from the Achtzigern. The electronic sound experiment, for which Prince was to be once quite had, will is consistently replaced thereby by the warm breath of the blaeser and the Hendrix well-behaved excess on the guitar.

Prince is everything in this evening: koketter musical star, that strike the legs each other in being situated over, and skirt Poser, that create the guitar like a machine gun. He is the leader, that expires unexpectedly from the soft Falsett into Krei, that directly into the antinode bulge goes - or more deeply. It is the professional Entertainer, which gets and with half erbaulichen, half zynischen messages endows fans from the public for dancing on the stage - and then with herrischer gesture again away-sends.

Its it brings sovereign in such a way to old hits, as it changes the instrument or the tape directed: Not nostalgically, but spielerisch. Normally it does not play "PUR-POLARIZES Rain", says it, and then it plays it nevertheless, with completely unspent voice, this sentimental copy of a forgotten category named skirt Ballade - and it uses the enthusiasm of the public, in order to announce again once its message, i.e. God love, which makes all equal humans. If it NOT-HUNG then "Pop Life" and "Compares 2 U" from the hit crate pulls, it lets the public the unpleasant work make intelligently: They must sing the Refrain themselves. And during one over it is still astonished, how today's the urbane Apokalypse over AIDS and Amoklaeufer "Sign OF the Times" sounds, lets it it in the middle in it in a sump from sound of guitar sink. In the second half of the concert it sets to the e-e-Piano, haucht and groans themselves a Medley from its Balladen, and its fingers let the tones fly by the space like glitzerndes konfetti. And at the end all these facets of possible Pop star attitudes in basic principle the Gospel fair seem to come up: It sings forwards, the public answers, does not end wanting dialog.

The fact that this dialog is so inexhaustible however that Prince does not solidify evenly in the reproduction of its old hits, although he plays so many of them, is because of his absolute confession for the tradition of the R&B. The preference applies for the musician and its Virtuositaet, not the passed Chartgroesse - and the old hits are alive standards.

Route: 16. October Hamburg, 19.Oktober Berlin, 27 October upper living.

tackam said:[quote]Hehe. I plugged this into the Sherlock translator in Jaguar (new Mac OS). Pretty funny:quote]

thanx man

He's still got it...no doubt.

I haven't seen the man in action since the Jam of the Year tour...back when I lived in Louisiana in 1996.

Anyone else make it to the gig?

I got seats instead of standing...but was still ok. I don't know if I could have stood up for another 3 hours after waiting outside for 2.

I'm just curious what the members got that I didn't. I never joined because of the following:

1) I figured he'd never come to Europe...he hasn't been here in over a decade.

2) Don't have Internet connection at home...work blocks MP3 files

3) Cheaper to just buy the albums over the Internet.

I'll probably join once I move back to the States though...especially if I'm somewhere that he tends to visit a lot like DC.

funkenstein99 said:[quote]http://www.fr-aktuell.de/...t0009L.htm Der Erleuchtete
Ein Abend für die Kinder des Regenbogens: quote]
Great review Funckenstein! Der Ton macht die Musik. Hat man noch Töne, nach solch einem Konzert?? Nein!!! (Respiratory pause). Nothing compares to YOU Prince!