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Thread started 01/15/17 3:36pm

riot

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Thoughts ...

I hope it's ok to post in a foreign language ...

It's a sort of novella I wrote month ago. I'm sorry but I'm not able to do a proper translation.

„Under gray ashes“

Unter grauer Asche

Weißlich grau liegt sie da, zart und unglaublich verletzlich. Gerade so, als ob ein Partikelchen das andere mit heiliger Lust und Bedachtheit hütet, damit ja keines verloren geht. Ich habe scheu, diese Ansammlung eines vergangenen Feuersmahls zu berühren. Tue es aber dennoch, stupse meine Fingerkuppe nicht ohne Vorbehalte hinein und spüre ganz natürliche Wärme, unglaubliche Zartheit, noch unendlich zarter als Samt und Seide, zarter als jedes andere haptisch wahrnehmbare stoffliche Gefüge.

Ich steuere bewusst meinen Atem, so dass er flach und sacht beim Ausatmen verfliegt. Ich möchte nicht dieses Häuflein Asche, was einmal ein Mensch aus Fleisch und Blut war, durch ungezügeltes Ausatmen aufwirbeln. Möchte seine Konturen, seine Textur und seine Dimensionen wie sie sind, nicht verändern. Meine Tränendrüsen gehorchen nicht dem angestrengten Gedanken, der mir verbietet, eine Träne auf dieses heilige Häuflein Asche zu träufeln. Ich wende mich innerlich und äußerlich ein wenig vom Gegenwärtigen ab und warte darauf, dass der dicke Kloß in meinem Hals endlich rutscht, auf das er nicht mehr einengt und mich so direkt und körperlich an den Verlustschmerz erinnert.

Der Kloß ist weg und der Kugel einer Murmelbahn gleich hat er diese Daseinsform angenommen und seinerseits eine weitere Kugel angestoßen. Ein scheinbar wie aus dem Nichts kommender Aufruhr versucht sich in meinem Inneren breit zu machen. Ein Aufruhr, der Fragen hochspült und keine Antworten hinterlässt. Im bin im Zweifel, ob ich diesen Aufruhr dulden oder besser Einhalt gebieten soll. Wie nur? Wie? Bevor das Wirbelnde mich erfasst.

Meine Gedanken fließen zur Murmelbahn zurück und in Gedanken forme ich eine Kugel, so schön und so schillernd, wie es noch keine gab. Ich setze sie behutsam auf und gebe ihr einen sanften Anstoß und sie bewegt sich ungemein geschmeidig und dennoch sehr gelassen durch die Ebenen der imaginären Kugelbahn. Und es ist faszinierend fürs innere Auge und Ohr ihre Reise zu verfolgen. Am Ende ploppt sie sanft auf den Boden meiner Gedanken und Gefühle und glüht und leuchtet, wirbelt und brilliert in tausend Farben, die keinen Namen kennen. Ich kann meinen Blick und meine Gedanken nicht von diesem kleinen, kostbaren Wunder vor meinen Augen wenden. Unendliche Wärme breitet sich aus und umfängt mich wie ein leicht und luftig gewebter Kokon. Ich verweile ein wenig. Der Aufruhr ist gewichen und meine Schritte spüren warmen Sand. Von Ferne rauscht eine Brandung, ein Vogel ruft, so als ob er mich begrüßt und begleitet mich eine Weile.


Längst habe ich den Sandboden hinter mir gelassen, bin wieder im Hier und Jetzt.

Die schillernde, warme Kugel ist in meiner Hand und in meinen Gedanken und ich werde sie so oft es geht mit der Gegenwart konfrontieren, auf dass sie sich mit ihr verbindet. Hab festgestellt, dass sie noch heftiger schillert und wirbelt, wenn ich ihrem Anblick ein Lächeln schenke und sie scheint abzuheben mit unbeschreiblicher Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit. Ich schwöre, es singt und klingt in ihr … ha, ich ahne, wessen Energie da meiner Kugel gerade die Flötentöne respektive betörende Gitarrenlicks beibringt!

Ein sanfter Tränenfluss begleitet mich noch eine Weile, warm und kühlend zugleich, salzig und mit dem Geschmack bittersüßer Erinnerungen. Sie zaubern ein Lächeln auf die Lippen und auf die Seele und ich fühle die Gegenwart mehr denn je. In meinen Händen halte ich diese wundersame Kugel aus meinen Tagträumen.

Ich weiß jetzt … unter dieser zarten Asche schwellen Farben und Formen, einzig und allein dafür geschaffen, eines Tages die Schwingen eines Phönix zu schmücken. Irgendwann kommt er, der Tag des Phönix.

“The space between the notes, that’s the good part. How long the space is…that’s how funky it is or how funky it ain’t” - Prince
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